Plastikwende Friedenau

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Plastikwende Friedenau ist eine Nachbarschaftinitiative aus Friedenau, Tempelhof-Schöneberg. Wir haben uns 2018 zusammengetan, um gemeinsam gegen die Vermüllung unserer Stadt und unserer Umwelt vorzugehen. Das Vermeiden von Plastikmüll und der reduzierte Einsatz von Kunststoffen im Alltag, ist unser wichtigstes Anliegen.

Wir möchten über Umweltthemen informieren, inspirieren und gemeinsam mit Interessierten unseren Bezirk sauberer und zukunftsfähig gestalten. Mithilfe von Kursangeboten, Workshops, Clean-ups und Infoveranstaltungen vermitteln wir Wissen rund um die Themen Müll- und Plastikvermeidung im Alltag und klären auf. Mit Partner:innen wie Ozeankind e.V., NochMall Berlin und weiteren Organisationen schaffen wir immer wieder gemeinsame Veranstaltungen und Anlaufstellen für interessierte und engagierte Gleichgesinnte.

Veranstaltungen Nachhaltiges im Kiez Infomaterial

Plastikmüll – Warum ist das ein Problem?

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Im Jahr 2022 hate jede/r Deutsche im Schnitt rund 39 Kilogramm Plastikverpackungsabfälle verursacht. Damit liegt Deutschland EU-weit im Spitzenfeld. Der nur schwer bis gar nicht abbaubare Plastikmüll nimmt eine immer zentralere Rolle ein, wenn es um den umgang mit Abfällen geht. Verschiedene Kunststoffe, umgangssprachlich auch mit „Plastik“ zusammengefasst, brauchen unterschiedlich lang, um sich zu zersetzen. Besonders bedenklich sind PET-Flaschen. Sie benötigen rund 450 Jahre, bis sie sich im Wasser zersetzen und in Form von Mikroplastik auf den Meeresgrund sinken. Dort allerdings schaden sie auch weiterhin den Meeresbewohnern. Wird Plastikmüll nicht ordnungsgemäß entsorgt oder wiederverwertet, gelangt dieser häufig durch Flüsse und andere Gewässer in die Weltmeere. Auch über deutsche Flüsse werden Jahr für Jahr tausende Kilos Plastik in Nord- und Ostsee gespült. Jährlich verenden daher zahlreiche Meerestiere durch die Auswirkungen von Plastikabfällen in den Ozeanen.

Aber auch in unserer näheren Umgebung führen (Plastik-)Abfälle zu Problemen. Sie verunstalten die Nachbarschaft, verunreinigen das Grundwasser und Stadtiere, wie beispielsweise Vögel verwechseln sie mit Nahrung.

Mikroplastik befindet sich mittlwerweile nachweislich im Trinkwasser, in der Atemluft und in unseren Körpern. Die Menge des Mikroplastik, die wir pro Woche zu uns nehmen, entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen ist zwar noch jung, aber es werden bereits eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen mit den Mikroplastik-bildeneden Substanzen in Verbindung gebracht. Darunter Brustkrebs, Unfruchtbarkeit, verfrühte Pubertät, Fettleibigkeit, Allergien und Diabetes.

Aber wir recyceln doch…

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… würden jetzt manch eine/r sagen. Ein Blick in die Mülltonnen unserer Friedenauer Nachbarschaft lässt erahnen, dass dies weit weniger Menschen tun, als manche vielleicht denken. Dazu kommt, dass viele nicht wissen, wie man richtig trennt. Zudem werden auch nicht alle Kunststoffe, die in Deutschland in der gelben Tonne landen tatsächlich recycelt. Ein großer teil wird verbrannt oder auch ins Ausland verschifft, was das problem lediglich verlagert. Allein 2023 wurden 688.000 Tonnen Plastikmüll aus Deutschland exportiert.

Produkte aus recyceltem Kunststoff herzustellen ist ebenfalls nicht einfach. Beim Plastikrecycling sind die Qualität und der Preis der recycelten Produkte verglichen mit fabrikneuen Waren eine Schwierigkeit.

Wir müssen unseren Plastikkonsum generell reduzieren, um die Mengen an Plastikmüll einzudämmen, Recycling zu erleichtern und die Neuproduktion von Kunststoffen zu verringern. Wie das einfach und an vielen Stellen im Alltag geht, zeigen wir bei unseren Veranstaltungen und Aktionen, in unseren Blogbeiträgen und auf Social Media. Hier findest du Infos, Anregungen, Statistken und Anschauungsmaterial zum Download.


Quellen: